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Geschichte

GLAUBURG

Glauburg gehört zu der historisch bedeutsamen Kulturlandschaft Oberhessen und liegt am Fuße des Glaubergs, der der neuen Gemeinde auch den Namen gab. Urkundlich erscheint Stockheim erstmals 1198 und Glauberg wird im Jahre 802 erstmals erwähnt. Die im Zuge der Gebietsreform 1971 aus den Ortsteilen Stockheim und Glauberg entstandene Gemeinde Glauburg liegt am Ostrand der Wetterau (Urkunde). Das malerisch im Tal der Nidder gelegene Glauburg mit seinen rd. 3.100 Einwohnern besitzt eine gute Infrastruktur. Die Menschen sind geprägt von Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe. Sie finden neben der angenehmen Infrastruktur Kindergarten, Schule, Kinderspielplätze, zwei Sporthallen, drei Sportplätze und ein Dorfgemeinschaftshaus. 

Da Glauburg in einer schönen Waldgegend am Fuße des Vogelsberg liegt und mehrere Landschaftsschutzgebiete rund um den Glauberg und ausgebaute Wanderwegen vorweisen kann, findet man Ruhe und Erholung vom Alltagsstress.
 

Der Glauberg

Ein weithin sichtbarer, langgestreckter Höhenrücken, letzter Basaltausläufer des Vogelsbergs - das ist der Glauberg am Ostrand der Wetterau in Hessen. Zu vielen Zeiten hatte dieser Berg Bedeutung für die Menschen. Schon in der Jungsteinzeit ließen sich am Berg Siedler nieder. Am Ende der Bronzezeit wurde das Bergplateau erstmals befestigt. Seine größte Blütezeit hatte der Berg in der Eisenzeit, als hier eine große umwehrte Siedlung sowie ein heiliger Bezirk mit Grabhügeln, Kultplätzen bestand. Aber auch Spuren aus dem frühen und hohen Mittelalter sind am Glauberg zu entdecken: In alemannischer und fränkischer Zeit war das Plateau besiedelt und befestigt; im 12./13. Jahrhundert wurde die staufische Reichsburg Glauburg (Glouburgh) erbaut, deren Überreste noch gut sichtbar sind. Darüberhinaus sind auch neuzeitliche Spuren am Glauberg zu entdecken:
Überreste von Weinbergmauern, durch die Grafen von Stolberg-Gedern im 18. Jahrhundert angelegt, bezeugen die naturräumlich bevorzugte Lage dieses geschichtsträchtigen Ortes.

 

Kelten am Glauberg

Der Glauberg mit seiner langen Geschichte gehört zu den archäologisch  bedeutsamen Stätten in Deutschland. Durch den Sensationsfund, in den Jahren 1994-2000, eines keltischen Fürstengrabhügels mit mehreren Gräbern, einer Prozessionstrasse und den einmaligen Statuen , unter denen eine fast vollständig erhaltene Sandsteinstele zum Wahrzeichen der „Keltenwelt am Glauberg“ wurde, ist Glauburg inzwischen weit über archäologische Fachkreise hinaus berühmt geworden. Umfangreiche Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Spuren vor allem der keltischen Besiedlung dieses Ortes wieder ans Tageslicht gebracht. Direkt vor Ort ist das Archäologische Landesmuseum in der Keltenwelt am Glauberg entstanden. In dem sind die Originalfunde zu sehen, darunter reiche Goldfunde aus den Gräbern keltischer Herrscher und die berühmte Sandsteinstatue eines dieser Herrscher. Zukünftig wird am Glauberg auch ein Kelten-Forschungszentrum entstehen und der Archäologische Park mit den zum Teil bereits rekonstruierten Denkmälern aus verschiedenen Epochen ausgebaut und um einen Keltenwelt-Garten bereichert. Das keltische Kalendarium wurde maßstabsgetreu nachgebaut

In unterhaltsamer und anschaulicher Weise erhalten Besucher des Glaubergs einen Einblick in die facettenreiche Geschichte dieses Ortes, der eingebettet ist in einen alten Natur- und Kulturraum, in dem es noch viele weitere „Schätze“ zu entdecken gibt.

 

Der Bahnhof – Knotenpunkt Stockheim

Nach dem Einsetzen der Industrialisierung 1850 kam auch für die oberhessische Region der Fortschritt ins Land. Es wurden Eisenbahnen geplant und gebaut. Im Jahr 1870 befuhr unter dem Jubel der Bevölkerung der erste Zug zwischen Gießen und Gelnhausen offiziell die Strecke und wurde in einer feierlichen Zeremonie begrüßt. In Stockheim erfolgten daraufhin weitere Ausbauarbeiten des Bahnhofs. 1888 wurde die Eisenbahnstrecke Stockheim Gedern zum ersten mal befahren. Von da ab bestand für die Vogelsbergregion ebenfalls ein Anschluss an die Städte Gießen - Gelnhausen. Aufgrund der Entwicklung wurden immer mehr Häuser rund um das Bahnhofsgebäude gebaut, Stockheim entwickelte sich zu einem Eisenbahnverkehrsknotenpunkt. Mit Anschluss an das Rhein –Main Gebiet 1905 erreichte Stockheim seinen größten Stellenwert. Leider entwickelte sich die Bahn in den kommenden Jahren rückwärts, immer mehr Strecken wurden stillgelegt u.a. die Strecke der Vogelsbergbahn. Auf der ehemaligen Strecke entstand in den letzten Jahren der Vulkanradweg. Nachdem die Deutsche Bahn kein Interesse mehr an dem Bahnhofsgebäude in Stockheim hatte, haben zwei Privatinvestoren den Modellbahnhof Stockheim in dem ehemaligen Gebäude eingerichtet. Dort können Gäste die Welt der Modellbahn neu erleben. Unter diesem Motto wird im ehemaligen Bahnhof in Stockheim ein Projekt mit musealem Charakter umgesetzt, das in dieser Form wohl einmalig in Deutschland ist.

 

Hofgut Leustadt

Hofgut Leustadt - von dem die Sage geht, es sei das „Dornröschen-Schloss“ der Brüder Grimm -

Im Jahr 780 wird das Anwesen Leustadt erstmals urkundlich erwähnt. Eine wechselvolle Geschichte für das Anwesen Leustadt begann. Viele Zerstörungen, Plünderungen und Wiederaufbau unter verschiedenen Besitzern sind zu verzeichnen. Nach dem Aussterben der Linie Ysenburg-Marienborn 1724, erbte das Haus Ysenburg-Büdingen das Anwesen Leustadt. 1743-1753 wird das Haus und die Kapelle einer kleinen Kolonie von „Herrnhutern“ überlassen. 1738 lebte der Kunstschreiner A. Roentgen in der Gemeinde Leustadt. Haus und Hof werden 1796 von franz. Soldaten zerstört. Der Burggraben wird bis auf einen kleinen Rest 1830 zugeschüttet und die Burgmauern niedergelegt. 1933 erwirbt der Bauer E. H. Spruck das Hofgut. Im Jahre 1949 beginnen die Restaurierungsarbeiten unter Fam. Spruck. Die bislang selbstständige Gemarkung „Leustadt“ wird 1968 aufgehoben. Leustadt war eine Gemeinde mit eigener Kirche und einer Schule in die auch Kinder aus Stockheim gingen.

 

Kath. Kirche Stockheim mit Art-Deco-Deckengemälde

Die katholische Pfarrkirche St. Judas Thaddäus gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Wetterau. Der Innenraum ist vollständig im Art-Deco-Stil gestaltet und beeindruckt mit einem dominant blauen Grundton. Das Deckengemälde im Hauptschiff zeigt das Jüngste Gericht.